Sonntag, 8. Juli 2012

Labradoodle - DER Hund für Allergiker?

Als ich zum ersten mal vom Labradoodle gelesen hatte, war ich ehrlich der Meinung, dass es sich um einen Scherz handelt. Tatsächlich ist aber der Labradoodle ein echter Hund, eine Kreuzung aus Labrador und Pudel.

Labradoodle Welpen

Rassegeschichte:


1989 entstand die Idee, einen Labrador mit einem Pudel zu verpaaren, um einen Blindenhund für eine Frau, deren Mann Hundehaarallergiker war, zu schaffen. Die Rechnung ging auf. Es entstand der Labradoodle, der
die guten Eigenschaften des Labradors als Blindenhund und das nicht haarende Fell des Pudels erbte. Ein neuer Designerhund war entstanden. Beim Labradoodle handelt es sich um einen sog. Hybridhund, d. h. zwei Hunde unterschiedlicher Rassen werden absichtlich verpaart (Generation F1) Diese nächste Generation wird jeweils wieder mit Labradoodles verpaart (F2) Das Ziel ist nun, eine eigene Rasse entstehen zu lassen, bei dem die Tiere keinem Haarwechsel unterliegen, also nicht haaren, und somit für Allergiker ein geringeres Risiko entsteht. Das Ziel ist jedoch noch nicht ganz erreicht. Die Rasse ist bisher nur in Australien als Australian Labradoodle anerkannt, und hier wird auch festgelegt, welche andere Rassen mit eingekreuzt werden dürfen, um das Rassebild des Labradoodles zu festigen.

Aussehen und Pflege:

Bei der Kreuzung von Labrador und Pudel, kann es zu unterschiedlichen Fellarten kommen, je nach dem, ob Labrador oder Pudel dominant sind. Es kommt also durchaus vor, dass ein Labradoodle mit normalem Labrador Fell und Fellwechsel entsteht. Um so lockiger allerdings das Fell ist, um so größer ist die Chance, einen nicht haarenden Hund vor sich zu haben. Die Pflege des Fells ist auf jeden Fall recht aufwendig, da das Haarkleid sehr gerne verfilzt. Die Fellfarben variieren und sind nicht festgelegt. Der Labradoodle ist zwischen 53 und 63 cm groß und wiegt zwischen 24 und 35 kg. Durch Kreuzungen mit Kleinpudeln kann die Größe verringert werden.

Charakter:

Der Australian Labradoodle ist ein fröhlicher, verspielter Familienhund. Er mag Kinder und hat kein Problem mit anderen Hunden. Er ist sehr sanft, gutmütig und nicht aggressiv.  Labradoodles sind sehr intelligent und  lernfähig, die unbedingt eine Aufgabe brauchen. Seinen Bewegungsdrang  und Lernwillen befriedigt man am besten mit langen Spaziergängen in Kombination mit einer Hundesportart, die Mensch und Tier gefällt. Hier einige Beispiele, wie man seinen Hund mit Hundesport begeistern kann: Hundesport - Hunde sinnvoll beschäftigen. Der Labrador ist im Prinzip leicht zu erziehen, jedoch benötigt der stolze Pudel in ihm auch eine gewisse Konsequenz. Ausserdem sagt man dem australian Labradoodle nach, dass er selbständig mitdenkt und sehr auf seine Menschen eingehen kann. Er erfasst intuitiv die Stimmungen und reagiert entsprechend.

Bei F1 und F2 Labradoodle Generationen ist Charakter, wie auch Fellart nicht so einheitlich, wie beim schon weiter gefestigten Australian Labradoodle. Je nachdem, welche Gene überwiegen, zeigt der Hund mehr Eigenschaften des Pudels, oder des Labradors.

Rassetyptische Krankheiten:

Im Prinzip kann der Labradoodle die rassespezifischen Krankheiten von Pudel und Labrador vererbt kriegen. Die F1 Generation ist jedoch oft sehr robust und gesund. Schwachstellen sind die Gelenke an Hüfte und Ellenbogen (HD und ED), sowie diverse Augenerkrankungen.

Was ist beim Kauf eines Labradoodles zu beachten?

Die Schwierigkeit beim Labradoodle besteht darin, dass er keine vom FCI anerkannte Rasse ist, und deshalb niemand da ist, der eine Kontrollfunktion auf die Züchter ausüben kann. So kann also jeder hergehen, einen Pudel mit einem Labrador mischen, und diesen Mischling teuer als Designerhund verkaufen. Dies gewähleistet jedoch keine allergikerfreundliche Eigenschaften, keine gefestigen Charaktereigenschaften und keine Fellbeschaffenheit. Nur der echte Australian Labradoodle, der seit mehreren Generationen weitergezüchtet wird, und in Australien durch die ALFA anerkannt ist, entspricht dem Bild eines allergikergeeigneten Hundes. Aus diesem Grund wurde in Euro die ALFA-Europe gegründet, eine Stiftung, der es um den Erhalt des echten Australian Labradoodles geht. Hier gelten strenge Vorschriften für die Züchter, und nur hier ist gewährleistet, das es sich um einen echten Australian Labradoodle handelt. Wem also der Charakter und die allergikerfreundlichen Eigenschaften seines Labradoodles wichtig sind, sollte sich nur an dort registrierte Züchter wenden. Ansonsten heißt es aufgepasst, dass man nicht die Katze im Sack kauft. Mehr über den Labradoodle erfahren sie in dem 2012 erschienenen Ratgeber von Cadmos Doodle: Charakter, Erziehung, Gesundheit

Sämtliche weitere, für Allergiker geeignete Hunderassen finden Sie hier:

Hunde für Allergiker - Alle Rassen im Überblick

Falls Sie etwas gegen Ihre Hundehaarallergie unternehmen wollen, lege ich ihnen meinen Artikel Tschüss Allergie ans Herz. Hier finden Sie einige Informationen, die ihnen womöglich das Leben erleichtern.




Ganz neu: Die Rassebeschreibung als Video:

 

1 Kommentar:

  1. Sehr schöner Beitrag. Ich habe auch schon viel über Hunde für Allergiker gelesen, da ich selber Allergiker bin und gerne einen Hund hätte. Aber ob der Labradoodle nun die beste Alternative ist kann ich überhaupt nicht gut einschätzen. Ich würde liebend gerne einen Hund aus dem Tierschutz nehmen, aber das erweist sich leider alles als sehr schwierig mit meiner Allergie und der richtigen Hunderasse.

    LG Karin

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